Landpost

Landpost wird auch Landposten, Landpostdienst und Landverkraftung genannt. Ziel der Landpost war es die Bewohner in Orten ohne Postanstalten zu versorgen, also Postsendungen auszuliefern bzw. einzusammeln. Diese Aufgaben wurde durch Landzusteller und Posthilfstellen whargenommen.

Diese Postanstalten mit der amtlichen Abkürzung (PSt) unterstanden einem Leitpostamt und wurden von Privatpersonen in angemieteten Räumen verwaltet. Den dort verwendeten Stempeln war anfangs keine bestimmte Form vorgeschrieben. Da diese Stempel reine Aufgabestempel und keine Entwertungsstempel waren, wurden diese neben der Briefmarke abgeschlagen. Die Entwertung der Briefmarke erledigte das übergeordnete Leitpostamt.

In Hamm war es das Leitpostamt Hamm. Dieses verwendete bis etwa zum Kriegsende Stempel der Landpoststelle „HAMM (Westf) Land“. Später sind andere Stempel benutzt worden.

Wenn der Empfänger im Zustellbereich der Landpoststelle selbst wohnte, verließen die Sendungen die Poststellen nicht. In diesem Fall durfte die Marken mit dem Landpoststempel der Poststelle entwertet werden. In der Regel wurden diese dann am nächsten Tag vom Posthalter zugestellt,

Durch den Krieg sind viele Aufzeichnungen und Dokumente verloren gegangen, so dass von vielen Postellen nur lückenhafte Aufzeichnungen existieren. Daher sind für die Dokumentation und Forschung Stempelabschläge auf Briefen und Postkarten eine wichtige Quelle.

Auf der Grundlage vom 01. April 1927 wurden im Laufe des Jahres 1928 die Poststellen I und II (Landpoststellen) eingerichtet. Nach einer Übersicht der Landpost des OPD Bezirk Dortmund, wurden am 01. Juli 1928 für das Leitpostamt Hamm zwei Landkraftpost-Kurse eingerichtet.

  • 1. Kurs (Verlauf):
    Hamm – Rhynern – Bönen – Altenbögge – Pelkum – Herringen 2 – Hamm
  • 2. Kurs (Verlauf):
    Hamm – Welver – Uentrop – Dinker – Ostwennemar – Hamm

Die Form der Landpoststempel wurden im Laufe der Jahre durch verschiedene Verfügungen immer wieder angepasst. Im Bereich Hamm gab es über 200 verschiedene Landpoststempel die sich in vier Grundformen kategoriesieren und in eine zeitliche Folge bringen lassen.

  1. Poststelle / Hamm (Westf.) Land ab 1929
  2. Poststelle / über Hamm (Westf.) ab 1933
    (Amtsblatt-Verf. Nr. 206 vom 26.05.1933)
  3. 21b Poststelle / über Hamm /Westf.) ab 1946
    (Amtsblatt-Verf. Nr. 175 vom 06.06.1944)
  4. 4701 Poststelle ab 1962
    (Amtsblatt-Verf. Vom 13.04.1962, PTZ Vornorm 1341.16)

Mit der Einführung der vierstellingen Postleitzahlen im November 1961 wurde das Ende der Landpoststempel beschlossen. Die Poststellen II sollten nun ebenfalls die neuen genormten Tagestempel erhalten. Da sich die Auslieferung allerding über fast drei Jahre hinzog, erhielten die Postellen für die Übergangszeit neue Stempel denen für die PSt Stadt die Postleitzahl 47 bzw. für die PSt Land die Postleitzahl 4701 vorangestellt wurde.

Landpost-Stempel von Hamm

Berge

Blaukreuzhof

Braam

Caldenhof

Dinker

Eilmsen

Frielinghausen

Herringen

Haaren

Lerche

Mark

Norddinker

Osterböhnen

Osttönnen

Rhynern

Rottum

Weetfeld

Welver

Werries

Westerböhnen

Wiescherhöfen


Quellen